Ist Informationstechnik das Richtige für mich?

Systems Engineering

Bei der Studienwahl sollten in erster Linie Ihre persönlichen Neigungen ausschlaggebend sein. Wer in der Schule ein Faible für technisch-naturwissenschaftliche Fächer hat, dem wird das Studium der Informationstechnik gefallen. Interesse an Informatik und Physik gehört hier ebenso dazu wie der Umgang mit der Mathematik.

Doch auch Studierende mit mäßigen Mathematik- und Physik-Noten sind schon ausgezeichnete Ingenieure geworden. Oft wird das Interesse für technisch-naturwissenschaftliche oder mathematische Problemstellungen erst während des Studiums geweckt. Ein Vorurteil ist auch, dass ein Schulabschluss von einer einschlägigen höheren technischen Lehranstalt (HTL) nötig sein, um in einem Technikstudium erfolgreich zu sein. Dies ist falsch. Matura-Absolventen von allgemeinbildenden höheren Schulen sind ebenso für ein Informationstechnikstudium qualifiziert wie Absolventen von berufsbildenden höheren Schulen.

Entscheidend ist vor allem, dass Sie Freude daran haben,

  • komplexe Zusammenhänge zu erfassen und zu analysieren,
  • neues zu Entdecken und
  • kreativ zu sein.
Denn Ingenieure sind die Architekten der Zukunft. Sie erschaffen neue Dinge und haben hohe Verantwortung. Ein Studium der Informationstechnik erfordert deshalb auch viel Fleiß und großes Durchhaltevermögen. Diese Eigenschaften werden Ihnen später im Berufsleben zugutekommen.

Immer wichtiger werden neben den technischen Fertigkeiten auch Sprachen und Soft-Skills. Englisch ist die lingua franca der Informationstechnik und sollte bei Studienabschluss beherrscht werden. Auch wenn Sie Talent im Organisieren und Präsentieren haben, wird Ihnen das im Studium und im Berufsleben sehr von Nutzen sein.

Dass ein technisches Studium nichts für Frauen sei, ist völliger Schwachsinn! Zudem buhlen Wirtschaft und Wissenschaft um sehr gut ausgebildete Ingenieurinnen. Und auch der Weg nach ganz oben steht mit Frauen-Power offen; zu den Top-Führungskräften in der Informationstechnikbranche gehören zum Beispiel Brigitte Ederer (CEO, Siemens Austria), Monika Kircher-Kohl (CEO, Infineon Austria), Carol Bartz (CEO, Yahoo), Anne Mulcahy (ehemalige CEO, Xerox), Meg Whitman (ehemalige CEO, eBay) und Andrea Jung (Mitglied im Aufsichtsrat von Apple und General Electric).

 

Unterschiede zu anderen Studiengängen

Altera Board

Die Informationstechnik hat sich aus der Elektrotechnik entwickelt und baut auf deren Grundlagen auf. Während jedoch ein Studium der Elektrotechnik neben der Informationstechnik die Bereiche elektrische Anlagentechnik, Hochspannungstechnik, elektrische Maschinen, Bauelemente und Hochfrequenztechnik abdeckt, fokussiert das Studium der Informationstechnik auf die Entwicklung, Konzeption und den Betrieb moderner informationstechnischer Systeme. Es wird dabei auf Fächer wie Werkstoffkunde, Energietechnik oder elektrische Maschinen, die typischerweise in einem Elektrotechnik-Studium enthalten sind, verzichtet. Ein Studium der Elektrotechnik wird in Klagenfurt nicht angeboten.

Eine Alternative zum Studium der Informationstechnik ist das Studium der Informatik in Klagenfurt. Dieses umfasst einen Fächerkanon mit Schwerpunkten in der Softwareentwicklung und Angewandten Informatik mit dem Ziel der Qualifikation zur Software-Ingenieurin bzw. zum Software-Ingenieur. Im Vergleich dazu wird in den Studiengängen der Informationstechnik der Schwerpunkt auf informationstechnische Inhalte und die Vermittlung systemtechnischer Modelle wesentlich stärker betont, zum Beispiel durch Inhalte der Signal- und Systemtheorie, der Kommunikationstechnik, der Mechatronik sowie der Mess- und Regelungstechnik. Dabei hat die Informationstechnik die ganzheitliche Problemlösung unter Integration von Hard- und Software im Auge. Dennoch spielen natürlich die Methoden der Informatik auch in der Informationstechnik eine sehr wichtige Rolle und sind im Curriculum berücksichtigt.